COVID-19: Maßnahmen in Apotheken – TEIL 6
Wahrscheinlichkeiten und Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen – Prognosen;
sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. (Geflügeltes Wort)
Zum Zeitpunkt als die Rohfassung dieses Eintrags fertig gestellt war (vor ca. 7 Tagen) habe mit einer befreundeten Ärztin gewettet, dass die Einschränkungen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben von der Regierung ab 30. März Schritt um Schritt zurückgefahren werden.
Warum ich die Wette gewagt habe?
1. Es geht um nicht viel was die Wette betrifft – 1 Flasche Wein, und meine Freundin weiß, dass sie nicht mit einem wahnsinnig hochwertigen zu rechnen hat.
2. Ich wollte meine Freundin beruhigen, denn Ihrer Meinung nach geht es um die Stabilität unserer demokratischen Gesellschaft.
Jener Punkt in dem ich ihr beipflichte: Das Leben in unserem System kann nur begrenzte Zeit gegen Null gefahren werden, dann muss eine Re-Kalibrierung stattfinden, entweder der Maßnahmen oder des Systems.
Das augenblickliche Innehalten bedingt, dass die Zeit bis zur Re-Kalibrierung genutzt werden sollte um die unausweichlichen Zielkonflikte und Maßnahmen zur Vermeidung der krassesten Ausprägungen jeder Möglichkeit zu formulieren und klar zu kommunizieren.
Meine Freundin hat Vorschläge ausgearbeitet um bleibende Schäden der Corona-Krise zu minimieren. Wer nun gespannt ist wie die aussehen > Facebook LIVE am Montag um 19:30 – dort werde ich unter anderem diese Anregungen vor- und zur Diskussion stellen.
Als Bonus gibt es eine schnelle, anschauliche Einführung in sperrig klingende Konzepte, wie: Herdenimmunität, ‚Tracing‘, Testen, AUC; Viruslast, Übersterblichkeit, und, wesentlich: Resilienz, Redundanz, Ressourcen.
Prognosen abzugeben, das erspare ich uns und überlasse das den Experten. Am Montag werde ich lediglich – wo es passt – deren Meinung wiedergeben. Aber, ein paar Wünsche hätte ich dann doch. Der, welcher mir im Hinblick am Herzen liegt, ist jener, dass die Grund- und Mittelschulen entgegen der Ankündigung des BMUK zu einem geeigneten Zeitpunkt und sobald als möglich wieder ihren Betrieb aufnehmen (auch wenn es aus heutiger Sicht unwahrscheinlich ist, weil es offenbar als zu riskant eingeschätzt wird – obwohl, Japan geht das Risiko ein).
Warum? Es ergibt epidemiologisch Sinn: Geregelte Erreichung von Herdenimmunität (was das bedeutet -> Montag) kann in einem Umfeld erreicht werden, welches ‚tracing‘ (’nachverfolgen‘) und ‚testing‘ (‚testen‘) leicht ermöglicht – Schulen (aber auch Großbetriebe; Universitäten sind nicht geeignet – zu viele verschiedene Leute, die sich an zu vielen verschiedenen Orten zu nur teilweise strukturierten Zeiten treffen – ‚Flohzirkus‘ halt).
Zurzeit ist das japanische, durch Daten und Modellrechnungen mit entsprechenden Maßnahmenplänen gestützte Experiment in Österreich wahrscheinlich noch zu früh – Japan ist uns, was den Ausbruch der Epidemie angeht, Wochen voraus. Dennoch, jetzt zu verkünden, dass das Schuljahr vorbei sei, halte ich für nicht richtig.
Es gibt in Österreich taugliche Ansätze mit der unmittelbaren Krise umzugehen, wie z.B. die zu Beginn der landesweiten Ausbreitung getroffenen nationalen Maßnahmen; die ‚STOPP CORONA‘ App – Österreichisches Rotes Kreuz – (‚tracing‘); möglichst umfassendes Testen; konsequentes Nachverfolgen der Kontakte von Infizierten und bei festgestellter Infektion Isolierung; die Zusage, dass Kinder von Eltern, welche in versorgungsnotwendigen Einrichtungen ihre Arbeit versehen müssen, in Schulen betreut werden (damit nicht die Großeltern, welche aus der Grunddefiniton heraus zur Hochrisiko-Gruppe zählen Betreuungsaufgaben übernehmen müssen). Wie die weiteren Schritte ausfallen werden, das werden wir von der Regierung am Sonntag vernommen haben.
Eine Prognose wage ich nun doch: Wir werden mit materiell eingeschränkter sein, aber insgesamt kreativer werden. Kreativität ist eine unerschöpfliche Ressource, und ich spreche hier nicht von jener, die Wege findet Steuern und Gesetze zu umgehen und uns das Geld aus der Tasche zieht, sondern von jener, die gesellschaftlichen (aber auch immateriellen persönlichen) Nutzen stiftet.
Darauf würde ich wetten, und hoffen, dass ich diese Wette nicht auch noch verliere, denn In jeder anderen Variante würden sich die Befürchtungen meiner Freundin zumindest in Teilbereichen bewahrheiten, und das wollen wir ihr und uns nicht antun.
Mehr zu all dem am Montag, 19:30 als Facebook Live Session. Schaufel dir Zeit frei, schau zu, trag‘ Fragen und Kommentare bei – ich freu‘ mich schon immens auf die Gelegenheit zu einem Austausch! ??