Viren und Wahrscheinlichkeiten
COVID-19 aktuelle Situation
Willkommen in der Welt der Wahrscheinlichkeiten. Gruslig? Ein bisschen, vor allem wenn Viren, wie das Coronavirus, ins Spiel kommen. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Beitrags berichtet die WHO für Europa 1.485 bestätigte Infektionen und 31 Todesfälle (Österreich: 14 Infektionen, 0 Todesfälle; weltweit: 86.927 Infektionen, 2.976 Todesfälle (davon 79.968 / 2.873 in China); 59 Länder betroffen).
Statistik
Wie schlimm kann es werden? – Gute Frage, und hiermit sind wir mittendrin in Wahrscheinlichkeiten. Statistik. Brrr. OK, also: Statistiken dienen dazu aus Beobachtungen Aussagen abzuleiten, z.B. über die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer bestimmten künftigen Situation. Das Problem: die Aussagekraft von Vorhersagen (Prognosen) hängt von einer Riesen-Menge an berücksichtigten (=beobachteten) aber auch nicht berücksichtigten (unbeobachteten oder zu granulären, leicht zu übersehenden, oder auf Grund ihrer Vielfältigkeit nicht berücksichtigbaren) Faktoren ab. Daher das geflügelte Wort: “Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Expertenmeinungen
Experten schätzen, dass COVID-19 in 2% aller Fälle tödlich verläuft (10-mal höher als bei der “gemeinen” Grippe, aber geringer als bei SARS (10%) und MERS (30%) – kann sich an die noch wer erinnern?) und dass die Infektionsrate bei 20-70% liegt (hm, breites Konfidenz-Intervall …). OK, also 2% ist jetzt mal nicht so übermäßig viel, statistisch betrachtet, sehr wohl aber zu 100% problematisch, wenn man als Individuum selbst zu diesen statistischen 2% zählen sollte. Was uns zu der Frage führt: Wie kann ich verhindern mich überhaupt anzustecken, bzw., sollte ich mich angesteckt haben, welche Faktoren begünstigen eine eher milde (und idealerweise nicht tödlich verlaufende) Erkrankung?
Wichtige Maßnahmen
Wichtigste Maßnahmen um Ansteckung zu vermeiden: Hände sauber, und sich von Erkrankten fern halten. Sollte sich der Verdacht einstellen, dass man an COVID-19 erkrankt ist, dann auf KEINEN Fall den Hausarzt in der Ordination aufsuchen (und so andere anstecken), sondern die NÖ Gesundheits-Hotline unter der Telefonnummer 1450 anrufen. Alles weitere wird von dort aus organisiert. INFORMIERT BLEIBEN – und zwar nicht über die Tagespresse, sondern am besten hier und hier.
Wer ist am meisten gefährdet?
Das kommt darauf an. Begünstigende Faktoren für Ansteckung und Erkrankung (gilt auch für andere Virus-Erkrankungen, wie Schnupfen, Erkältung und Grippe) sind u.a.: Exposition, Alter, Immunschwäche, Herz-Kreislauf- oder andere chronische Grunderkrankungen. Exposition: Krankenhauspersonal, welches COVID-Patienten versorgt; Menschenansammlungen; Objekte im öffentlichen Raum, wie Türklinken bei öffentlichen Einrichtungen. Alter: je älter man wird desto schlechter funktioniert das Immunsystem – hängt aber auch davon ab wie, altersunabhängig, die Grundkonstitution aussieht – junge mit schlechter Konstitution tragen ebenso ein höheres Risiko, ältere mit guter Konstitution sind begünstigt – alles ist relativ. Eine Herz-Kreislauf-Erkrankung (welche häufiger bei älteren als bei jüngeren auftritt) ist ungünstig, wenn man am Virus erkrankt, weil die Erkrankung für das Herzkreislaufsystem eine enorme Belastung darstellt, besonders wenn Komplikationen, wie eine Lungenentzündung hinzutreten. Mit einer solchen Situation kann ein im Prinzip gesunder Organismus leichter umgehen als einer mit kompromittierter Konstitution. Und dann kommt noch dazu ob das Gesundheitssystem ausreichende Kapazitäten zur Behandlung Erkrankter zur Verfügung hat. (Für die USA gibt es in dieser Hinsicht grimmige Vorhersagen, Österreich gilt hingegen als hinreichend gewappnet.)
Welche weiteren Maßnahmen kann ich ergreifen?
Ungeachtet der Tatsache, dass sich über die Tauglichkeit weiterer, hier angeführter Maßnahmen trefflich streiten lässt, empfehle ich: konsequente, häufige Anwendung von Nasensprays mit Salzwasser-Lösung zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut (siehe auch den Blog-Beitrag “Viren und Nasenschleimhaut”), dem Immunsystem und der Konstitution förderliche Maßnahmen: gesunde Ernährung, konsequente Bewegung in der Natur, Multivitamin-Präparat oder zumindest Grundversorgung mit Zink und Vitamin D3 optional, aber immer nur als Ergänzung zur wichtigsten Maßnahme, das kann garnicht häufig genug gesagt werden: konsequente Hand-Hygiene, siehe die Info-Grafik hier.
Weitere Informationen:
AGES Infoline Coronavirus: 0800 555 621 (7 Tage in der Woche, 0 bis 24 Uhr)